Prüfung zum Chen Taijiquan Xiaojia Lehrer Volker Bänsch
Volker Bänsch hat die Prüfung zum Chen Taijiquan Xiaojia Lehrer am 3.10.2023 bestanden, wir gratulieren auf herzlichste.
Seit 15 Jahren ist er mit uns gemeinsam auf dem Pfad der inneren Kampfkünste unterwegs, und wir haben viele schöne Momente miteinander geteilt. Volker ist ein herzlicher, liebenswerter Mensch, der immer ein Lächeln und einen Scherz auf den Lippen hat. Er bereichert unsere Gemeinschaft mit seiner Fröhlichkeit und seinem Humor.
Volker ist ein leidenschaftlicher Botschafter des Taijiquans und engagiert sich stark für seine Verbreitung. Er leitet seine eigene Schule für Taijiquan und Qigong, in der er sehr aktiv unterrichtet. Außerdem ist er Vorstandsmitglied der International Society of Chen Taijiquan (ISCT) und bekleidet die Ämter des ISCT Directors Luxembourg und des ISCT Schatzmeisters.
Wir freuen uns auf viele weitere gemeinsame Jahre mit ihm.
Annemarie Leippert
Seinen Lebenslauf in der Kampfkunstwelt erzählt er uns Volker im folgenden:
In diesem Jahr praktiziere ich Chen Taijiquan Xiaojia bereits seit 15 Jahren, und bin der Pionier, der diesen Stil nach Luxembourg gebracht hat.
Schon von Kindesalter an haben mich die chinesischen Kampfkünste interessiert, aber zu dieser Zeit konnte man in meiner Region keine Kampfkunstschule finden, die solches unterrichtete.
Eines Tages sah ich ein Plakat über Kung Fu, welches mich zu der Schule brachte.
Dort musste ich feststellen, dass nur Judo und Taekwondo unterrichtet wurden. Also beschloss ich mit dem Taekwondo Training unter Willi Kloss, später 10. Dan, die Kampfkunst zu erlernen.
Durch meine intensive berufliche Karriere musste ich das Kampfkunsttraining beenden und hatte somit die Kampfkünste für eine Zeit aus den Augen verloren.
Als ich beruflich nach Luxemburg umzog, wollte ich das Kampfkunst Training wieder aufnehmen und begann das nördliche Shaolin Quan unter der Leitung von KIM Hong Jin zu praktizieren.
Dort bekam ich auch den ersten Kontakt zum Taijiquan.
1997 beschloss ich für eine Woche einen Taijiquan Seminar zu besuchen, konnte dann leider kein Seminar zu dem von mir geplanten Zeitpunkt finden.
Nach einigem Suchen, fand ich eine Qi Gong Ausbildung in Österreich im Laoshan Zentrum unter der Leitung von Prof. SUI Qingbo und Frau DU Hong Lena.
Da ich eigentlich kein Qi Gong praktizieren wollte, kam für mich die Ausbildung nicht in Frage. Durch weitere Kontaktaufnahme wurde mir mitgeteilt, dass sie neben dem Qi Gong auch die 24 Form (Pekingform) und das Liuhebafa praktizieren würden.
Daraufhin beschloss ich eine Woche nach Österreich zu fahren um dort Erfahrungen zu sammeln.
Die Woche hat mir so gut gefallen, dass ich dann doch die Qi Gong Ausbildung begann und 1998 die Prüfung zum Kursleiter abgeschlossen habe.
Daraufhin begann ich im April 1999 das Qi Gong und später die Pekingform in Luxemburg zu unterrichten.
Nach einigen Jahren des Trainings, fragte ich mich immer wieder, was es mit der inneren Kampfkunst Taijiquan auf sich hat. Wie man mit dieser Kampfkunst kämpfen lernen könnte?
Ich wollte nicht nur von den gesundheitlichen Vorteilen dieser Künste profitieren, sondern ich wollte auch die Kampfkunst verstehen.
Somit beschloss ich das Chen Taijiquan zu erlernen. Ich setze mich mit der Dajia Fraktion in Verbindung und ich besuchte auch Workshops aber die große Distanz zwischen mir und den Trainingsorten machten jedoch ein regelmäßiges Training unmöglich.
Dann erfuhr ich 2008 von eine Chen Taijiquan Ausbildung in Luxemburg und Saarbrücken.
Am Anfang war ich sehr skeptisch, da ich zuvor noch nie etwas vom Xiaojia (den kleinen Rahmen) gehört hatte und es immer hieß, dass das Dajia der originale Chen Stil aus Chenjiagou wäre, aber ich wurde eines besseres belehrt.
Zum Glück war meine Neugier grösser als meine Skepsis und ich merkte direkt, dass ich am richtigen Platz angekommen war, somit ging ich diesen Weg mit Meister Stubenbaum weiter.
Durch die 15 Jahre, die ich mit Dietmar trainiere habe, kann ich immer nur dankbar sein, einen so begabten Lehrer gefunden zu haben.
Es ist nicht selbstverständlich, dass ein Lehrer, der die inneren Prinzipien der Kampfkünste in sich aufgenommen hat, das hohe Niveau in die Tiefe weitervermitteln kann.
Immer wieder zeigt uns Dietmar auf, welchen Weg wir folgen sollten um ein hohes Verständnis in dieser schönen Kunst erfahren zu können.
Ein guter Lehrer sollte sein Wissen und seine Fähigkeiten in den inneren Kampfkünsten belegen können, nicht nur durch Worte, sondern auch durch persönliches spüren lassen der inneren Kräfte, damit das Verständnis und die Entwicklung in diesen Künsten sich ständig verbessern kann und die Motivation fürs Training immer bestehen bleibt.
Durch die ständige Weiterbildung habe ich 2009 beschlossen die Taiji & Qi Gong Luxemburg A.s.b.l. zu gründen um das Taijiquan und Qi Gong in der luxemburgischen Gesellschaft im größerem Rahmen zu unterrichten und zu verbreiten.
Im Januar 2009 nahm ich an einer Weiterbildung am Universitätsklinikum Düsseldorf im Bereich "Spiegeltherapie und Mental Imagery – ein neuer Weg nicht nur in der Neurologischen Rehabilitation" teil.
Im Februar 2015 gehörte ich zu den Gründungsmitgliedern der "Gesellschaft zur Erforschung und Praxis des Kleinen Rahmen Chen Clan Taijiquan e.V." in Deutschland.
2017 ist unser Klub der "Fédération Luxemburgeoise des Arts Martiaux" beigetreten. Wo wir mittlerweile schon an mehreren Events teilgenommen haben um das Taijiquan in Luxemburg noch bekannter zu machen.
Im Oktober 2017 gehörte ich auch zu den Gründungsmitglieder der "International Society of Chen Taijiquan A.s.b.l." mit ihrem Sitz in Luxemburg.
Seitdem gehöre ich dem Vorstand an und habe den Posten des Kassenwarts inne.
Von 2017 bis 2022 nahm ich an einer TuiNa AnMo Ausbildung in Wesseling im "Gezeiten Haus - Psychosomatische Klink Bonn/Wesseling" und der "Bildungseinrichtung für Chinesische Medizin & Lebenspflege" in Schwarzenberg unter der Leitung von Prof. Sui Qingbo teil und legte am 03. April 2022 erfolgreich die Prüfung ab.
Ich wurde zum 2. Vorsitzenden in der Laoshan Union – Schwarzenberg gewählt.
Das Taijiquan in Luxemburg hat in den letzten Jahren eine positive Entwicklung erfahren, dass wir somit mehrere Trainingsstandorte errichtet haben und mehrere Workshops im Jahr, unter anderem mit Dietmar Stubenbaum, anbieten.
Außerdem werde wir bei Veranstaltungen/Meetings von großen Firmen eingeladen um dort Seminare abzuhalten.
Zur Zeit bieten wir an 5 Tagen der Woche, 12 Kurse an.
Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, mich bei Dietmar für seine Hingabe für die inneren Kampfkünste und seinem Vertrauen was er mir und den anderen Schülern entgegenbringt rechtherzlich bedanken und dass ich den Status als Taijiquan Lehrer mit seinem Namen tragen darf.
Dietmar ist einen sehr steinigen Weg in Asien gegangen, um diese Künste in sich aufzunehmen und jetzt versucht er uns diese Künste so einfach wie möglich zu vermitteln.
Immer wieder macht er sich Gedanken wie er die Dinge noch einmal anders erklären kann, damit wir die Prinzipien, in den eingeschränkten Trainingszeitraum, verstehen und umsetzen können.
Dietmar ist nicht nur ein exzellenter Taijiquan Lehrer sondern auch ein Xingyiquan Meister der immer weiter in den Kampfkünsten recherchiert, um die Künste ins richtige Bild zu setzen und um Missverständnisse auszuräumen. Er ist sich auch nicht zu schade in Chinas Hinterland zu reisen um dort die Kampfkünste zu studieren und zu erforschen.
2017 besuchte Dietmar, China um bei einem der letzten Meister des Wangbao Speers die reine Waffenkunst zu erlernen. Leider ist diese Waffenkunst fast ausgestorben, aber durch Dietmar können wir diese Kunst erlernen und in Europa am Leben erhalten.
Die 15 Jahre gemeinsamen Training hat uns nicht nur als Lehrer und Schüler verbunden sondern auch eine Freundschaft geschaffen, die uns Kraft gibt, viele schwierige Situationen gut zu bewältigen.
Ich freue mich, weiterhin mit Dietmar den Taijiquan Weg zu gehen und das Chen Taijiquan Xiaojia im deutschsprachigen Raum und über die Grenzen hinaus, weiter bekannt zu machen und zu verbreiten.
Ich kann Dietmar nicht genug danken, er hat einen sehr großen Beitrag geleistet und unterstützt uns weiterhin, dass sich das Taijiquan in Luxemburg auf so hohem Niveau entwickeln kann.
Es gibt in Europa nicht viele Menschen, die ein so hohes Gong Fu besitzen und gewollt sind, dieses Wissen offen zu vermitteln.
Dietmar, vielen Dank und weiterhin viele schöne, interessante und gemeinsame Jahre.