Xingyiquan (Hsing I)

01.04.1998

Von Dietmar Stubenbaum
Die Boxkunst von Form (Xing) und Bewusstsein (Yi), das als eines der konsequentesten Kampfkunstsysteme Chinas gilt, basiert auf den in der chinesischen Philosophie begründeten fünf Wandlungsphasen (Metall, Wasser, Holz, Feuer und Erde). Diesen Elementen sind Boxprinzipien zugeordnet. Metall ist Pi Quan (spaltende Faust), Wasser ist Zuan Quan (bohrende Faust), Holz ist Beng Quan (schmetternde Faust), Feuer ist Pao Quan (hämmernde Faust) und Erde ist Heng Quan (überkreuzende Faust).

Diese können sich gegenseitig erzeugen und neutralisieren. Die Bewegungsrichtung im Xingyiquan ist dominierend linear.

Hand, Fuß und Körper - alles erreicht sein Ziel zusammen. Nase, Hand und Fuß sind in einer Zentralachse verbunden (San Xian Jiao). Die Arme befinden sich vor dem Körper in Zentralachse, diese gegen die Zentralachse seines Gegenübers richtend, wobei die Hand das Herz und die Ellenbogen die Rippen schützen.

Die fünf Wandlungsphasen werden erweitert durch Boxelemente die unterschiedliche Tiere und ihr Ausdruckswesen in Aktion (Form) und Geist symbolisieren. Variabel in Anzahl und Art (meist zehn oder zwölf) in den unterschiedlichen Stilarten können es zum Beispiel Drachen, Schlange, Bär, Tiger, Adler, Falke, Schwalbe, Schildkröte, Hahn, Alligator, Pferd und Wasserläufer sein.